Das große Weihnachten im kleinen Stall

Das große Weihnachten im kleinen Stall Lesezeit: ca. 2 Minuten Eigentlich wollte Generaldirektor Thorsten Roth nur einen kleinen Spaziergang machen, um seine aufgewühlten Nerven zu beruhigen. Die Feiertage regten ihn immer so auf, da sie ihm wie vergeudete Zeit vorkamen. Ohne Unterbrechung aufgrund der Weihnachtsfeiertage würde seine Firma mehr Umsätze generieren und nur darauf kam es schließlich an. Was war denn an Weihnachten so toll?
Alle schlugen sich den Bauch mit süßem, fettem Zeug voll und ließen es sich tagelang gut gehen, ohne auch nur einen Finger zu rühren.
Er lief weiter und weiter. Jetzt hatte es wieder angefangen zu schneien. Erst waren es kleine, zarte Flöckchen, die da vom Himmel fielen. Doch nach und nach kamen immer mehr und dickere Flocken herunter. Thorsten Roth konnte mittlerweile kaum noch die Hand vor Augen erkennen. Den Weg zurück zum Auto würde er nicht mehr finden, denn dieser war schon wieder komplett zugeschneit. Was sollte er nur tun?
Da sah er ein kleines Bauernhaus vor sich, daneben einen kleinen Stall, der beleuchtet zu sein schien. Erleichtert setzte er seinen Weg fort und kam gerade in dem Moment am Stall an, als ein fürchterliches Geräusch aus dem Inneren des Stalls ertönte. Doch dann erklang eine warme Frauenstimme:" Ruhig mein Mädchen, ganz ruhig."
Thorsten betrat ohne zu klopfen den Stall und sah auch schon eine Box, in der ein Pferd aufgeregt hin und her lief. Als er näher trat, konnte er auch die Frau erkennen, deren Stimme er vorhin gehört hatte. Sie schien gar nicht überrascht über den Besuch eines Fremden und sagte. "Es ist gleich soweit."
Er war viel zu

erstaunt, um zu fragen, was sie damit meinte. Da sah er, dass das Pferd einen ungewöhnlich großen, gespannten Bauch hatte. Das war wohl eine trächtige Stute und die Geburt stand kurz bevor. Das hatte ihm gerade noch gefehlt. Heiligabend, alles spielte verrückt und er hockte hier mitten in diesem verlassenen Nest und sollte Zeuge einer Pferdegeburt werden.
"Das Kleine ist schon im Geburtskanal, jetzt wird es rasch da sein." Sprach sie mit ihm?
Sie wies auf einen umgestülpten Eimer am Boden und sagte: "Setz dich da hin und verhalte dich ganz ruhig, ja?"
Wortlos nickte er und setzte sich auf den Eimer, nachdem er ihn mit einem Taschentuch abgewischt hatte. Von hier aus konnte er das Geschehen durch die Gitterstäbe beobachten. Plötzlich ging ein Schauer durch den Körper des liegenden Pferdes und da hingen auch schon zwei Beinchen aus der Vagina der Stute heraus. Da - ein kleiner Kopf erschien und dann der Rest des kleinen Fohlens. Thomas starrte wie gebannt auf das kleine Wunder, das kurz zuvor noch nicht zu sehen gewesen war. Jetzt biss die Stute die Fruchtblase auf und das Fohlen fing zu atmen an. Die junge Frau rieb das Fohlen mit etwas Stroh ab. Die Stute leckte das Fohlen ab und stand auf. Nun stand auch das Fohlen auf und suchte nach der mütterlichen Nahrungsquelle, fand sie und trank gierig die ersten Schlucke.
Thomas kämpfte mit den Tränen. "Wie soll der Kleine heißen?", fragte ihn die Frau.
"Christmas Star", sagte Thomas mit zitternder Stimme und fühlte mit einem Mal: Ja, es war Weihnachten!

Autor: weihnachtsgeschichten.net

Mehr Schöne Weihnachtsgeschichten