Unfall mit Folgen

Unfall mit Folgen Lesezeit: ca. 2 Minuten Ein scharfer Schmerz zog durch ihren Arm, als sie auf der Eisfläche aufkam. Sie hörte ein unangenehmes Knacken und sie schrie auf. Sie hatte es gewusst. Schlittschuhlaufen war einfach nichts für sie. Warum nur, hatte sie es unbedingt ausprobieren müssen? Und das auch noch drei Wochen vor Weihnachten.
"Ist alles in Ordnung?" Jemand tauchte neben ihr auf. Sie blinzelte ihre Tränen weg, die ihr durch den plötzlichen Schmerz in die Augen geschossen waren. Neben ihr kniete ein Mann mit einer Weihnachtmütze auf dem Kopf. Trotz ihrer momentanen Verfassung bemerkte sie durchaus, wie attraktiv er war. Er hatte für einen Mann unverschämt lange Wimpern, grüne Augen, eine gerade Nase und volle Lippen.
"Mein Arm tut so weh", klagte sie.
Der Mann nickte verständnisvoll und half ihr auf die Beine und runter vom Eis. Er brachte sie zu einer Bank, damit sie sich setzen konnte. "Ich rufe am besten einen Krankenwagen", meinte er besorgt und telefonierte. Dann brachte er ihr einen Tee, damit sie nicht auskühlte.
"Ich bin übrigens Mark", stellte er sich dann vor.
"Annika", erwiderte sie. Sie war ihm dankbar und ihr Herz klopfte seltsam schnell, als er sich so rührend um sie kümmerte.

Als der Krankenwagen eintraf, bestand Mark darauf mit ins Krankenhaus zu kommen. Dort stand dann recht schnell fest, dass ihr Arm gebrochen war. Während sie auf der Liege lag und mit Schmerzmitteln vollgepumpt wurde, blieb Mark die ganze Zeit an ihrer Seite.
Als Annika schließlich das Krankenhaus verlassen konnte, ihr Arm befand sich nun in einer Schiene, war Mark immer noch da. Er hatte sie unterhalten, sie aufgeheitert und sich lieb um sie gekümmert.
"Darf ich dich wiedersehen?", fragte Mark Annika, bevor sie in das herbeigerufene Taxi stieg. Wieder klopfte ihr Herz schneller.
"Das wäre schön", meinte sie und lächelte. Er streckte ihr sein Handy hin und sie tippte ihre Nummer mit ihrer gesunden Hand ein. Dann dankte sie ihm, stieg in das Taxi und fuhr nach Hause.
Schon am nächsten Tag rief er sie an. Eine Woche später trafen sie sich in einem Café. Danach verabredeten sie sich immer wieder. Als sie dann gemeinsam über den Weihnachtsmarkt schlenderten und schließlich vor dem großen geschmückten Tannenbaum stehenblieben, zog er sie vorsichtig in seine Arme und küsste sie. Dieser dumme Unfall hatte ihr das schönste Weihnachtsgeschenk gebracht, dass sie sich je hätte vorstellen können.

Autor: weihnachtsgeschichten.net

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